Parkraummanagement ohne Schranken
Schranken sind ein verbreitetes Mittel in der Verwaltung und Bewirtschaftung von Parkraum. Sie haben sich in den vergangenen Jahrzehnten bewährt und die meisten Menschen sind mit dem Vorgehen vertraut: Ticket ziehen, Parkfläche befahren, parken, nach dem Aufenthalt Ticket am Kassenautomaten bezahlen und an der Ausfahrt ins Terminal einschieben. Dann öffnet sich die Schranke und die Ausfahrt ist frei. Gilt also “Never change a running system” oder ist es Zeit für neue Lösungen? Schrankenanlagen sind teuer in der Anschaffung und im Betrieb, an Ein- und Ausfahrt bremsen sie den Verkehrsfluss, Rückstau entsteht. Gerade für hochfrequentierte Parkflächen oder solche mit spezifischen Stoßzeiten gibt es effizientere Lösungen. Dennoch haben Schranken in einigen wenigen Fällen auch in Zukunft eine Daseinsberechtigung, etwa wenn das Befahren einer Parkfläche durch Nicht-Berechtigte unter allen Umständen vermieden werden soll.
Wodurch zeichnen sich beschrankte Parkflächen aus?
Parkraumbewirtschaftung auf öffentlich zugänglichen Parkflächen mithilfe von Schrankenanlagen hat den Vorteil, dass es praktisch keine Nichtzahler gibt. Bevor sich die Schranke an der Ausfahrt öffnet, muss ein bezahltes Ticket eingeschoben werden. Eine personelle Kontrolle, wie auf unbeschrankten Parkflächen, für die bei Ankunft an Automaten Tickets gekauft und im Fahrzeug platziert werden müssen, ist nicht notwendig. Damit entfallen Kosten für Personal, das die Parktickets kontrolliert und eine manuelle Nachverfolgung der Nichtzahler ist ebenfalls nicht notwendig. Wer auf einem beschrankten Parkplatz das Parkentgelt prellen will, muss schon eine gewisse Dreistigkeit mitbringen und versuchen, direkt hinter einem anderen Fahrzeug auszufahren, bevor sich die Schranke schließen kann. Aus Sicherheitsgründen sind Schrankenanlagen unter Umständen mit einer Lichtschranke zur Absicherung des Bereichs unter dem Schlagbaum ausgestattet, um Verletzungen zu vermeiden. Parkgeld-Preller können sich dieses Sicherheitsfeature zu Nutze machen.
An ehrliche Parkende stellt eine Schrankenanlage jedoch Herausforderungen. Zunächst müssen sie an der Einfahrt nah genug an das Ticket-Terminal heranfahren, um einen Parkschein ziehen zu können. Unter Umständen müssen sie dafür sogar zuerst einen Knopf drücken. Für bewegungseingeschränkte Personen kann dies bereits ein erhebliches Problem darstellen, für alle anderen ist es zumindest umständlich. Anschließend gilt es, das Ticket auf keinen Fall zu verlieren, denn dann fällt meist eine hohe Tagespauschale an. An der Ausfahrt lauert dann die nächste Schwierigkeit: Wie herum muss das Parkticket in den Schlitz geschoben werden? Ist die Schranke offen, heißt es zügig ausfahren, bevor sie sich womöglich wieder schließt!
Was für die Parkenden unangenehm ist, birgt für die Parkplatzbetreiber wiederum eigene Herausforderungen, für die sie Lösungen finden und vorhalten müssen: An wen können sich Parkende wenden, wenn sie ihren Parkschein verloren haben? Wenn die Ausfahrtsschranke defekt ist, wer öffnet sie dann kurzfristig, damit die Besucher die Parkfläche wieder verlassen können? Wenn jemand gegen die Schranke oder das Terminal für die Tickets fährt, wer repariert das und wer bezahlt dafür? Wer kommt für die ausgefallenen Einnahmen auf? Alle diese Fragen müssen sich Parkplatzbetreiber stellen, bevor sie ein Parkraummanagementsystem, das auf einer Schrankenanlage basiert, implementieren.
Sind Schrankenanlagen heute noch zeitgemäß?
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob Schrankenanlagen im Parkraummanagement heute noch zeitgemäß sind. Neben der Benutzerfreundlichkeit spielen dabei die Kosten, der Personalaufwand und die Nachhaltigkeit eine Rolle.
Wie oben bereits beschrieben, stellen Schranken erhebliche Anforderungen an die Parkenden. Insbesondere auf Parkflächen, die hoch frequentiert sind, oder die zu Stoßzeiten viele Besucher gleichzeitig befahren oder verlassen wollen, erzeugen Schrankenanlagen weitere Hindernisse. Die Schlagbäume müssen sich vor jedem Fahrzeug heben und hinter ihm wieder senken. Das allein nimmt – je nach Anlage – oft mehr als zehn Sekunden in Anspruch. Hinzu kommt der Zeitaufwand des Ticketziehens beziehungsweise -einschiebens. Dadurch bildet sich schnell Rückstau. Dies zeigt sich oft an Samstagen in Einkaufszentren und an heißen Sommerferientagen an Strandparkplätzen. An Parkgaragen von Stadien oder Theatern mit einem bestimmten Spielbeginn, zu dem alle Zuschauer pünktlich und gleichzeitig erscheinen, spielt Rückstau noch eine wesentlich größere Rolle und beeinflusst unter Umständen sogar den Verkehrsfluss rund um die Spielstätten.
Auch vom finanziellen Standpunkt aus betrachtet, stellen Schrankenanlagen eine Herausforderung dar. Neben den Schlagbäumen selbst, sind Ticket-Terminals an Ein- und Ausfahrt erforderlich sowie Kassenautomaten. Ein Parkraummanagementsystem, das auf einer Schrankenanlage basiert, erzeugt zusätzlich erhebliche Kosten im Betrieb: Neben Strom für die Schranke, die Terminals und die Kassenautomaten, sind auch Wartungs- und Reparaturkosten einzuberechnen. Dazu addieren sich die laufenden Kosten für Magnetstreifen-Tickets, die für jeden Parkvorgang neu ausgestellt und entsorgt werden müssen. Zudem muss unter Umständen eine 24 Stunden täglich erreichbare Servicehotline sowie ein Bereitschaftsdienst vorgehalten werden.
Hinzukommt, dass Schranken durch Unachtsamkeit oder auch absichtlich angefahren werden können und dann nicht mehr funktionieren. Dann fallen nicht nur Material- und Reparaturkosten an, sondern den Betreibern entgehen auch Einnahmen. Denn, wenn die Schranke fehlt oder offen steht, zieht niemand ein Ticket und die Bezahlung bleibt aus.
Mit Blick auf die Nachhaltigkeit wirken sich Schrankenanlagen ebenfalls negativ aus, denn ihre mechanischen Bestandteile sind verschleißanfällig. Dies schließt neben den Schlagbäumen, die sich für jedes parkende Fahrzeug öffnen und schließen müssen, auch die Kassenautomaten und die Ticket-Terminals an Ein- und Ausfahrt mit ein. Zusätzlich erzeugt jeder Parkschein Müll.
Welche schrankenlosen Alternativen gibt es?
Betreiber von Parkflächen können sich für eine klassische Alternative zu einer Schrankenanlage entscheiden und Parksäulen aufstellen, an denen Parkende bei Ankunft ein Ticket für einen bestimmten Zeitraum lösen. Um sicherzustellen, dass die Parkenden auch Parkscheine lösen, ist Personal erforderlich, dass diese regelmäßig in den geparkten Fahrzeugen kontrolliert und bei Bedarf Parkverstöße nachverfolgt. Alternativ ist ein Verkauf von Tagesparktickets durch Personal an den Zufahrten zum Parkplatz möglich.
Beide Möglichkeiten bieten den Parkenden wenig Flexibilität: Bei der ersten Option müssen sie schon bei der Ankunft abschätzen, wie lange sie parken möchten. Bei der zweiten müssen auch Kurzparker ein Tagesticket kaufen.
Eine dritte Option stellen digitale, schrankenlose Parkraumbewirtschaftungslösungen wie das Peter Park System dar. die die Parkdauer mithilfe von datenschutzkonformer Kennzeichenerkennung an Ein- und Ausfahrt automatisch berechnen.
Wie funktioniert die smarte Parkraumbewirtschaftung?
Die smarte Internet-of-Things-Lösung von Peter Park erfordert kaum Hardware auf den Parkflächen und verursacht nur geringe Anschaffungs- sowie Instandhaltungskosten. Zudem arbeitet das schrankenlose System ressourcenschonend: Der Verzicht auf Schranken reduziert verschleißanfällige Bauteile, stattdessen basiert die Lösung auf Kennzeichenerkennung, die ein- und ausfahrende Fahrzeuge scannt. Daraus berechnet das System die genaue Parkzeit. Das Lesen des Kennzeichens erfolgt gemäß Europäischer Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die Parkenden bezahlen vor Verlassen des Parkplatzes oder Parkhauses mit dem Fahrzeug die angefallene Parkgebühr unter Angabe ihres Kennzeichens in Partner-Apps, an aufgestellten Automaten oder bis zu 24 Stunden später online. Papiertickets gibt es nicht, das spart Kosten und vermeidet Müll. Durch den Verzicht auf Schranken entfällt das Anhalten an Ein- und Ausfahrt, was Rückstau verhindert.
Echtzeitdaten über die Nutzung ihrer Flächen erhalten Parkraumbetreiber, ohne zusätzliche Sensorik installieren zu müssen. Sie können die Informationen über ein benutzerfreundliches Dashboard einsehen und analysieren. Daten über die aktuelle Auslastung lassen sich außerdem an Webseiten und Parkleitsysteme übertragen und auf Displays in oder an der Parkfläche ausspielen.
Bei der Preisgestaltung eröffnet das System durch dynamische Preismodelle neue Möglichkeiten: Parkraumbetreiber können die Parkentgelte einzelner Flächen flexibel erhöhen oder senken, zum Beispiel je nach Auslastung. Diese Funktion eignet sich auch, wenn Parkenden, die einen Stellplatz vorab reservieren, ein günstigerer Tarif angeboten werden soll. Unter anderem für Flughäfen, wo Reisende für mehrere Tage parken, ist diese Option interessant.
Sie haben Fragen zu den Möglichkeiten des digitalen Parkens auf Ihrer Parkfläche?
Kontakt aufnehmenWir helfen Ihnen weiter!Peter Park entlastet seine Partner zusätzlich mit umfassendem Service aus einer Hand. Kommt es zu Parkverstößen, kann über eine Abfrage beim Kraftfahrtbundesamt die Ermittlung der Halterdaten erfolgen und die Nichtzahler erhalten eine Vertragsstrafe.
Digital parken an der Olympiasprungschanze in Innsbruck
Im täglichen Einsatz hat sich das Peter Park System bereits auf vielen Parkflächen bewährt, darunter in Innsbruck: Die Bergisel Betriebsgesellschaft hat im Herbst 2023 an der Parkfläche an der Olympiasprungschanze das schrankenlose Parkraummanagementsystem von Peter Park eingeführt. Die digitale Lösung bietet dort ein modernes, benutzerfreundliches Parkerlebnis und senkt den Aufwand sowie die Kosten für die Bergisel Betriebsgesellschaft. Geringe Anschaffungs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten sowie automatisierte Prozesse erhöhen die Effizienz und Wirtschaftlichkeit.
Bernhard Niggler, Geschäftsführer der Bergisel Betriebsgesellschaft, nennt einen weiteren zentralen Grund für die Umstellung: „Viele unserer Gäste sind Touristen, die den Besuch am Bergisel als Teil ihres Urlaubs planen. Bei einem Ausfall der Schrankenanlage mussten sie bisher auf den Sicherheitsdienst warten, damit dieser die Schranke öffnet, so dass sie ihre Reise fortsetzen und beispielsweise zur nächsten Sehenswürdigkeit fahren konnten. Mit der schrankenlosen, digitalen Lösung können die Parkenden jederzeit aufbrechen. Unter anderem deshalb haben wir uns dafür entschieden, diese neue innovative Lösung am Bergisel einzuführen.“
Auch in der Stadt Wertheim in Baden-Württemberg und am Landesklinikum Scheibbs in Österreich haben veraltete und wartungsintensive Schrankenanlagen ausgedient und sind erfolgreich durch das Peter Park System ersetzt worden.
Schrankenlos glücklich
Schrankenanlagen haben über viele Jahre hinweg in der Parkraumbewirtschaftung als gute Lösung gedient. Die Digitalisierung bietet jedoch auch für die Parkraumverwaltung neue Möglichkeiten. Smarte Parkraummanagementlösungen wie das Peter Park System verzichten nicht nur auf kostenintensive mechanische Bauteile, sie liefern den Parkplatzbetreibern gleichzeitig interessante Daten – das vielbeschworene “Gold des 21. Jahrhunderts”. Vereinbaren Sie jetzt ein Gespräch mit unseren Experten für digitales Parken und werden Sie schrankenlos glücklich!